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Ergotherapeutische Behandlung von Traumafolgestörungen

Der Begriff „Trauma“ stammt aus dem griechischen und meint wörtlich: „Wunde, Verletzung“. Traumaerfahrungen sind mit Ereignissen verbunden, die die Verarbeitungsmöglichkeiten der Psyche überfordern und bei jedem Menschen die Reaktion tiefer Verzweiflung hervorrufen. Solche Erfahrungen die die üblichen Selbstschutzstrategien nicht mehr bewältigen, können in Körper und Psyche tiefe Spuren hinterlassen, die sich manchmal erst lange nach diesem Ereignis zeigen.
Auch Menschen, die ein traumatisches Ereignis miterlebt oder mitbeobachtet  haben ohne selbst direkt betroffen gewesen zu sein, können Symptome einer Traumafolgestörung aufweisen.

Krankheitsbild:

Psychotrauma ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit dem Gefühl von Hilfslosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt.
Nach Riedesser, Lehrbuch der Psychotraumatologie

Häufige Symptome:

  • Im Bereich der Gedanken und Erinnerungen (Erinnerungslücken, Konzentrationsstörungen teilweise Amnesien, Alptraume, Flashbacks Dissoziationen.)
  • Nervliche und körperliche Übererregbarkeit (Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit.)
  • Vermeidungsverhalten
  • Emotionale Stumpfheit, Teilnahmslosigkeit

Gleichzeitig können sich Ängste, Zwänge und Depressionen, körperliche Symptome und andere Störungen ausbilden.

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Symptome an dieser Stelle nicht vollständig aufgezählt sind und dass nicht immer alle Symptome vorliegen oder auf den ersten Blick erkennbar sein müssen.

Befunderhebung und Therapieplanung:

  1. Auf der Grundlage der ärztlichen Verordnung wird ein ressourcenorientierter Befund erhoben.
  2. Daraus resultiert eine ressourcenstärkende individuelle Zielfindung zusammen mit dem Patienten für alle Lebensbereiche

Mögliche Ziele in individueller Abstimmung mit PatientIn und MitbehandlerIn

  • Ressourcenaktivierung, Ressourcenstärkung
  • Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Alltagsmanagement, Alltagsbewältigung in der jeweiligen Lebenssituation, Beruf und Freizeit

Therapiephasen und Dauer:

Die Behandlung durchläuft 4 Phasen:

  1. Phase 1: Befunderhebung, Zielfindung, Beziehungsaufbau
  2. Phase 2: Etablieren einer tragfähigen Klient-/ Therapeutenbeziehung, Durchführung der Behandlungsinhalte zu den ausgewählten Therapiezielen, Reflektionen
  3. Phase 3: Vertiefen und Wiederholen der Behandlungsinhalte, Alltagserprobung, Reflektionen
  4. Phase 4: Rückfallprophylaxe, verstärkte Alltagserprobung, Reflektionen

Dauer:

Die Verordnung umfasst im Regelfall 40 Behandlungseinheiten à 60 Minuten. Die Behandlungsfrequenz orientiert sich am Bedarf des Patienten und kann mehrfach wöchentlich stattfinden. Eine Verordnung über den Regelfall hinaus liegt im Ermessen des verordnenden Arztes und ist bei noch bestehendem Behandlungsbedarf möglich.
Ergotherapie kann bei entsprechender Indikation parallel zur Psychotherapie durchgeführt werden.

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